Was ich oft in meinen Beratungsgesprächen höre ist, dass Menschen von Diversifikation gehört haben und diese auch versuchen umzusetzen, jedoch Diversifikation mit vielen Titeln verwechseln. Wenn ein Investor ausschließlich Einzelaktien von Unternehmen kauft, trifft das zu: Jeder weitere Aktientitel erhöht die Diversifikation, manchmal weniger (Volkswagen + BMW), und manchmal mehr (Volkswagen + Apple). Wer aber Fonds einsetzt, welche nach dem Prinzip der Diversifikation gestaltet sind, braucht nicht den DAX, einen TecDAX und einen Deutschland Index zu kaufen. Dann hat der Investor zwar den deutschen Markt gut abgedeckt, hat aber viele Überschneidungen (SAP), was den Grad der Diversifikation wiederum verringert. Wer durch Fonds noch breiter Diversifizieren möchte, sollte auf potenzielle Überschneidungen achten. Gute Diversifikation heißt nicht immer viele Titel in seinem Portfolio zu halten, sondern man sollte darauf achten, was wirklich hinter diesen verschiedenen Titeln steckt.
Diversifikation gehört zu jedem effektiven Portfolio und sollte bei der Asset-Allokation bedacht werden. Wie wir in der Tabelle gesehen haben, erhöht es nicht nur unser Risiko-Rendite-Verhältnis, sondern es beugt auch das Totalausfallrisiko vor. Denn nur die verlieren Ihr Geld, die Panik bekommen und verkaufen. Außer die gesamte Weltwirtschaft bricht augenblicklich und langfristig zusammen. Aber das wollten wir ja nicht hoffen und es wäre fatal, seine gesamte Zukunftsplanung auf so ein Szenario einzustellen. Denn sonst wacht man irgendwann in seinem Bunker voll mit Goldbarren und Konservendosen auf und beschwert sich, dass die Welt immer noch nicht untergegangen ist.
Wer stark diversifiziert, wird zwar niemals die besten Ergebnisse erreichen, aber auch niemals die Schlechtesten. Da wird alle nur ein Leben haben, kann sich jeder selbst überlegen, ob er das Risiko eingehen möchte oder nicht. Vor allem, wenn man nicht nur mit Spielgeld investiert, sondern für sein Alter vorsorgen möchte.