Blog

der DAGG.INVEST Vermögensverwaltung

So gelingt der Weg in Teilzeit oder der kluge Ausstieg

Viele träumen davon, früher aus dem Berufsleben auszusteigen. Mehr Zeit für Familie, Reisen, Gesundheit oder einfach mehr Lebensqualität, der Wunsch nach einem früheren Ruhestand ist nachvollziehbar. Doch was bedeutet ein früher Ausstieg konkret für Ihre finanzielle Planung? Welche Möglichkeiten gibt es? Und worauf müssen Sie achten?

Dagg.Invest: Vermögen sichern durch individuelle Finanzplanung

In dieser Ausgabe erhalten Sie Orientierung. Wir zeigen Ihnen Wege in den vorgezogenen Ruhestand, geben Ihnen eine praktische Entscheidungshilfe an die Hand und laden Sie ein, Ihre persönliche Ausstiegsstrategie zu durchdenken.

Wege in den vorgezogenen Ruhestand:

Der Übergang in den Ruhestand muss heute kein harter Schnitt mehr sein. Zwischen dem klassischen Rentenbeginn und einem selbstbestimmten Ausstieg liegt ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Die Kunst besteht darin, die richtige Balance zwischen Zeit, Geld und persönlichem Wohlbefinden zu finden.

Gesetzliche Optionen

  • Vorgezogener Ruhestand: Wer 35 Beitragsjahre in der gesetzlichen Rentenversicherung vorweisen kann, darf grundsätzlich ab 63 Jahren in den Ruhestand gehen. Allerdings führt jeder Monat vor dem regulären Eintrittsalter zu einem Abschlag von 0,3 % je Monat, also 3,6 % pro Jahr – dauerhaft.
  • Teilruhestand / Flexi-Ruhestand: Seit der Flexirentengesetzgebung können Versicherte schon vor dem Regelalter in den teilweisen Ruhestand gehen. Dabei beziehen sie anteilig Leistungen, während sie weiter beruflich aktiv sind. Es gelten allerdings Hinzuverdienstgrenzen, die jährlich angepasst werden. Überschreiten Sie diese, werden die Leistungen gekürzt. Aktuell (2025) liegt die monatliche Freigrenze bei 1.300 Euro brutto, darüber erfolgt eine Anrechnung auf die Rente.

Betriebliche Lösungen

  • Altersteilzeit: Ein strukturiertes Modell, meist auf Basis von Tarifverträgen oder Betriebsvereinbarungen. Klassischerweise unterteilt in eine
    • Arbeitsphase: Sie arbeiten zunächst in reduzierter Form weiter (oft 50 %)
    • Freistellungsphase: Danach beziehen Sie weiterhin Gehalt, ohne zu arbeiten, da die Arbeitszeit vorgeleistet wurde (Blockmodell)
  • Projektarbeit oder beratende Tätigkeit auf Zeit: Viele Fach- und Führungskräfte gestalten ihren Übergang in den Ruhestand, indem sie nach dem offiziellen Ausstieg weiterhin projektbezogen oder beratend für ihr ehemaliges Unternehmen tätig bleiben.
    Dabei arbeiten sie auf Honorarbasis oder als Teilzeitkraft, häufig mit klar definierten Zeitbudgets, Aufgaben oder Laufzeiten.

Der selbstbestimmte Ausstieg:

Nicht jeder orientiert sich am Kalender der gesetzlichen Rentenversicherung und viele Menschen erwarten ohnehin nur geringe gesetzliche Leistungen. Gerade Unternehmerinnen und Selbstständige haben oft andere Lebensläufe, weniger Beitragsjahre oder bewusst nicht in klassische Vorsorgesysteme investiert.

Für diese Gruppe ist der selbstbestimmte Ruhestand kein Lückenfüller, sondern ein eigenständiger Weg: Sie gestalten Ihren Ausstieg aus dem Berufsleben aktiv, mit eigenem Kapital, klarer Struktur und langfristiger Planung.

1. Ihr Kapital arbeitet für Sie – nicht umgekehrt

Wenn Sie über ein ausreichend strukturiertes Vermögen verfügen, können Sie bereits heute mit einer regelmäßigen Entnahme beginnen, unabhängig vom offiziellen Rentenalter. Dabei ersetzen Ihre Kapitalerträge und Entnahmen nach und nach das Erwerbseinkommen.

Beispiel:
Sie planen mit 60 Jahren den Ausstieg, verfügen über ein liquides Vermögen von 900.000 Euro und entnehmen monatlich 3.000 Euro netto. Mit einer realistischen Nachsteuerrendite von 3 % p. a. ließe sich dieser Lebensstil über Jahrzehnte tragen – insbesondere, wenn ab 67 weitere Einkünfte hinzukommen.

2. Entnahmeraten steuern – in Phasen denken

In der Regel startet ein selbstbestimmter Ruhestand mit etwas höheren Entnahmeraten, da in den ersten Jahren noch keine gesetzlichen oder privaten Leistungen fließen. Später mit dem Beginn einer Basisrente, einer betrieblichen Versorgung oder der gesetzlichen Altersleistung, reduziert sich der Kapitalbedarf automatisch.

Planungsansatz:

  • Phase 1: Voller Kapitalbedarf (z. B. 60–67 Jahre)
  • Phase 2: Kombination aus Kapital und beginnenden Rentenleistungen
  • Phase 3: Fokus auf Kapitalerhalt, ggf. Übertrag auf nächste Generation


Diese sogenannte Phasenplanung sorgt für Sicherheit und realistische Erwartungshaltung. Entscheidend ist, frühzeitig zu definieren, welche Beträge Sie wann benötigen und welche Quellen zur Verfügung stehen.

3. Vorteile des eigenständigen Wegs

  • Unabhängigkeit: Kein Warten auf gesetzliche Altersgrenzen oder komplizierte Anträge
  • Flexibilität: Sie entscheiden selbst über Ihren Lebensrhythmus
  • Steuerlich gestaltbar: Kapitalentnahmen lassen sich je nach Quellen (Fonds, ETFs, Rücklagen) intelligent staffeln
  • Vermögensstrategie mit Ziel: Ihr Geld dient nicht nur der Absicherung, sondern der aktiven Gestaltung Ihres nächsten Lebensabschnitts

Selbsttest: Bin ich bereit für den früheren Ruhestand?

Bevor Sie den Schritt in den früheren Ruhestand gehen, lohnt es sich, innezuhalten und ein paar zentrale Fragen ehrlich zu beantworten. Diese Selbsteinschätzung ersetzt keine detaillierte Planung, liefert aber eine wertvolle erste Orientierung.

Stellen Sie sich diese 7 Fragen:

  1. Wie klar ist mir, was ich mit der gewonnenen Zeit anfangen möchte?
  2. Habe ich mir einen Überblick über meine monatlichen Ausgaben verschafft – auch in den kommenden Jahren?
  3. Kenne ich meine finanziellen Reserven, und weiß ich, wie lange sie bei einem früheren Ausstieg reichen würden?
  4. Habe ich geprüft, welche finanziellen Auswirkungen ein vorgezogener Ruhestand auf meine späteren Leistungen hat?
  5. Bin ich mental bereit, die berufliche Rolle loszulassen und einen neuen Lebensabschnitt zu gestalten?
  6. Gibt es laufende Verpflichtungen (z. B. Kredite, Unterhalt), die einen frühen Ausstieg erschweren?
  7. Habe ich bereits über Alternativen nachgedacht, wie z. B. Teilzeitmodelle oder eine gestaffelte Reduktion der Arbeitszeit?


Wenn Sie viele dieser Fragen klar mit „Ja“ beantworten können, sind Sie bereits gut vorbereitet. Falls nicht, ist das kein Problem, dann lohnt sich ein vertiefender Blick auf Ihre Optionen und Zahlen.

Lassen Sie uns über Ihre Möglichkeiten sprechen

Wenn Sie über einen früheren Ruhestand nachdenken, lohnt es sich, Ihre Überlegungen mit einem Experten zu reflektieren. Ein professioneller Blick von außen hilft dabei, Chancen und Risiken besser einzuordnen und realistische Optionen zu entwickeln.

 

Maximilian Worm

Als Finanzberater bei der DAGG.INVEST GmbH führe ich meine Mandanten durch die komplexe Welt der Kapitalmärkte. Während meines Studiums wurde mir bewusst, dass viele uninformierte Anleger den Tücken der Märkte zum Opfer fallen. Mein Ziel ist es, sie mit Wissen und Planung in ihren finanziellen Zielen zu unterstützen.

Offenlegung: Alle Beiträge dienen der Werbung. Keiner der Inhalte dieses Internetauftritts stellt eine Anlageberatung, Finanzanalyse oder ein Angebot bzw. eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf eines Vertrags oder Wertpapieres dar.

Zurück

Navigation Schließen Suche E-Mail Telefon Kontakt Pfeil nach unten Pfeil nach oben Pfeil nach links Pfeil nach rechts Standort Download Externer Link Startseite LinkedIn Instagram