Sind Sie Ihr eigener CFO?
Bin ich Herr über meine Finanzen? “Natürlich” ist sicher auch Ihr erster Gedanke. Aber könnte vielleicht hier oder dort noch etwas besser gemacht werden? Um diese Frage ganz realistisch beantworten zu können und auch, um herauszufinden, wie gut man die eigenen Finanzen entgegen der seiner Vorstellung tatsächlich managt, sollte sich nochmals vergegenwärtigt werden, was einen guten Finanzchef – oder auch CFO – eigentlich auszeichnet. Die Abkürzung CFO steht für die Bezeichnung Chief Financial Officer.
Machen Sie doch mal den Selbsttest. Wie gut treffen die folgenden Punkte auf Sie zu?
Kriterien eines guten CFO
- Die Kernaufgabe eines Finanzchefs besteht darin, dass zu jedem Zeitpunkt ein Überblick über die finanzielle Lage gegeben ist. Das betrifft sowohl die Planung, Steuerung und Kontrolle des Budgets.
- Als CFO überwachen Sie also alle dazugehörigen Ausgaben und Ansparungen des Haushalts. Dazu zählt die langfristige finanzielle Planung und Absicherung der Familie, wie z.B. die Absicherung der Rente sowie eventuelle Rücklagen für die Ausbildung der Kinder und eine Rücklage für ungeplante Ausgaben.
- In der Rolle eines CFO kümmern Sie sich zudem um die Steuererklärungen und -erstattungen; Sie wachen darüber, dass Rechnungen pünktlich bezahlt werden und kümmern sich um Anlagemöglichkeiten. Auch entscheidet ein Finanzchef darüber, welche externen Experten bei der Vermögenbildung des Haushalts eingebunden werden, die ihn bei der optimalen Finanzplanung unterstützen.
Warum ist das Finanzmanagement des eigenen Haushalts so wichtig?
Die grundsätzliche Idee, die Finanzverwaltung eines Haushalts als einen richtigen Job zu betrachten, macht durchaus Sinn. Von einer guten Finanzverwaltung hängt zu großen Teilen auch das Wohlergehen aller Beteiligten ab. Finanzielle Probleme bedeuten immer auch einen großen Stressfaktor für alle Mitglieder eines Haushalts.
Leider wird das persönliche Finanzmanagement kaum gelehrt. So kommt es natürlich auch häufig vor, dass Eltern, die ihre eigenen Finanzen nicht im Griff haben, natürlich auch ihren Kindern kein dementsprechendes Wissen vermitteln können. Aber selbst wenn die Finanzen des elterlichen Haushalts gut aufgestellt sind, heißt das noch nicht, dass das bei den Kindern in der Zukunft genauso sein wird.
Leider gibt es auch viele Haushalte, in denen niemand wirklich die Verantwortung für die Haushaltsfinanzen übernehmen will. Überforderung oder Unwissenheit sind hier die meistgenannten Gründe.
Überprüfen Sie ihr Finanzmanagement anhand dieses Fragenkataloges
Um zu überprüfen, wie gut Sie die Finanzen des eigenen Haushalts im Griff haben, ist es sehr hilfreich, einige Fragen für sich selbst zu beantworten:
- Wie hoch ist das Vermögen Ihres Haushalts?
- Welche Erfahrungen mit Geld wurden bereits gemacht?
- Was können wir uns leisten und sollten wir uns das leisten, wenn wir es können?
- Haben wir ein Haushaltsbudget und einen Ausgabenplan?
- In welchen Bereichen können wir uns einschränken, wenn wir Prioritäten bei den Ausgaben setzen müssen?
- Wie gehen wir mit ungeplanten Ausgaben um?
- Wer kümmert sich um die pünktliche Zahlung der Rechnungen?
- Wie ist unsere Einstellung zum Sparen, zu Investments und zu Schulden?
- Haben alle im Haushalt die gleichen Vorstellungen zum Management der Finanzen?
Die Beantwortung dieser Fragen hilft sicherlich, das eigene Finanzmanagement auf den Prüfstand zu stellen und es auch zu hinterfragen.
Wie das Finanzmanagement in Praxis gelingen kann
Grundsätzlich können Sie Ihr ganz eigenes Finanzmodell entwickeln. Wichtig ist aber, dass sowohl die langfristigen Investments als auch die täglichen Ausgaben und das kurzfristige Budget gemanagt werden. Das setzt immer voraus, dass die eigenen finanziellen Verhältnisse klar definiert sind und innerhalb eines realistischen Aktionsrahmens agiert wird.
Kommunikation ist auch hierbei der Schlüssel zum Erfolg. Erst wenn alle beteiligten (und entscheidungsberechtigten) Haushaltsmitglieder verstanden haben, wie die finanzielle Lage ist und die entsprechend vernünftigen Finanzstrategien mittragen, kann ein gutes Finanzmanagement im Haushalt gelingen.
Fazit
Ein professionelles Finanzmanagement für den eigenen Haushalt macht durchaus Sinn. Die finanzielle Situation fest im Griff zu haben und auch langfristig zu planen, erspart allen Mitgliedern Stress und Sorgen. Eine Überprüfung der eigenen Kompetenz in Sachen Finanzmanagement ist deshalb ein guter Schritt, um sich über die aktuelle Situation klar zu werden und ggf. Anpassungen vorzunehmen.
Christian Dagg
Der größte Feind des Anlegers ist häufig der Anleger selbst. Ein unabhängiger Berater bringt den größten Nutzen, wenn er sich zwischen den Anleger und dessen schlimmste Fehlentscheidung stellen kann. Meine Beiträge sollen wie ein Filter für vernünftige Finanzentscheidungen wirken. Ich möchte belastbare Fakten und gesunden Menschenverstand im Zusammenhang mit Finanzthemen in den Vordergrund stellen und versuchen, dies so zu erklären, dass es jeder für sich einordnen kann.
Für Anregungen und Kommentare bin ich immer offen.
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