Das zweite parkinsonsche Gesetz
Benannt durch den britischen Historiker C. Northcote Parkinson in Jahre 1979, lautet das zweite parkinsonsche Gesetz, oder auch das Gesetz der Verschwendung:
„Ausgaben steigen stets bis an die Grenzen des Einkommens.“
Es beschreibt genau die zuvor erwähnte Gegebenheit: Unabhängig wie weit das Einkommen auch steigt, irgendwann passen sich unsere Ausgaben an. Es passiert nicht direkt, aber es ist ein schleichender Prozess. Die 500 € Gehaltserhöhung ist im ersten Monat noch viel Geld, aber nach einem halben Jahr hat man sich daran gewöhnt und sein Lebensstandard hat sich diesen neuen 500 € angepasst. Ich kriege oft die Frage von Berufseinsteigern, wie Menschen monatlich fünfstellige Beträge ausgeben können. Die meisten denken an Champagner und Kaviar, aber das ist nach meiner Erfahrung nur selten der Fall. Es sind meistens Familien, die viel geopfert haben, um sich diesen Wohlstand zu erarbeiten und sich jetzt auch einfach mal was gönnen. Und wenn man die Kosten für die eigene Immobilie, Mobilität und Kinderbetreuung schonmal abzieht, bleibt nicht mehr ganz so viel zum „Leben“. Diese Familien haben sich Schritt für Schritt ein Einkommen aufgebaut, aber auch immer ihren Lebensstandard angepasst.
Das Geld auszugeben, was man sich hart erarbeitet hat, ist in erster Linie kein Problem, jedoch gibt es da einen Haken. Das steigende Einkommen führt auch immer zu einem höheren Lebensstandard. In einem sind wir Menschen sehr gut: unseren Lebensstandard nach oben hin anzupassen. Was aber gar nicht geht ist es, an der Leiter wieder herunterzusteigen.
In einigen Fällen ist man dort angekommen, dass man den Job, den man früher noch gerne gemacht hat, nicht verlassen kann, weil man es sich nicht leisten kann aufzuhören. Irgendwann ist man Gefangener seines eigenen Vermögens. Vor allem, wenn man teure Verbindlichkeiten mag, wie die eigene Luxusimmobilie, teure Leasingautos und Privatschulen für die Kinder. Dann ist man schnell „ärmer“ dran, als der Berufseinsteiger, der nur sich selbst zu finanzieren hat. Zudem will man diesen Lebensstandard auch noch am besten im Ruhestand halten, dem längsten Urlaub unseres Lebens.
Um diesen Urlaub zu finanzieren, brauchen diese Familien Vermögenswerte, die in der Lage sind, ihren Lebensstandard zu halten. Um diese Vermögenswerte aufzubauen, braucht es jedoch Sparmaßnahmen und genau hier liegt das Problem mit dem zweiten parkinsonschen Gesetz. Solange diese Familien nicht aktiv und rechtzeitig ihre Ruhestandabsicherung planen und angehen, bleibt am Ende nicht mehr viel übrig. Denn oftmals reden wir hier über eine Renten-Lücke von mehreren Tausend Euro. Oftmals sitze ich zusammen mit Menschen, die genau diese Problematik beschäftigt. Unsere gemeinsame Finanzplanung offenbart dann, wie viel sie von nun an monatlich anlegen müssen, um ihr Ziel noch zu erreichen. Oftmals, vor allem wenn sie nicht mehr ganz so viel Zeit bis zu ihrem gewünschten Ruhestands-Beginn haben, bedeutet es einen schweren Einschnitt in den Lebensstandard. Wer sagt: „Kein Problem, ich lege einfach alles weg, was am Ende des Jahres noch da ist", oder ‚ich verdiene einfach bis dahin mehr", muss sich das Gesetz nochmal durchlesen.
Wie setzen wir also die Kenntnis des Gesetzes zu unserem Vorteil ein? Vielleicht mit unseren eigenen Regeln:
Regel 1: Der Lebensstandard ist immer relativ. Erst recht Menschen mit höheren Einkommen müssen sich Gedanken über ihre Zukunft machen.
Regel 2: Schon früh in der Karriere sich an das Sparen zu gewöhnen und immer einen festen Anteil seines Einkommens für sein späteres Ich sparen/investieren. Auch bei Gehaltserhöhungen!
Regel 3: Die parkinsonsche Regel ist ein unsichtbarer, aber folgenschwerer Feind unseres finanziellen Wohlstands. Unsere drei Regeln zu vergessen oder sie nicht zu befolgen, kann teuer werden.
Bonusregel 4: Teilen Sie diese Regeln mit Ihren Freunden, denn Sie betreffen uns alle.
Maximilian Worm
Als Finanzberater bei der DAGG.INVEST GmbH führe ich meine Mandanten durch die komplexe Welt der Kapitalmärkte. Während meines Studiums wurde mir bewusst, dass viele uninformierte Anleger den Tücken der Märkte zum Opfer fallen. Mein Ziel ist es, sie mit Wissen und Planung in ihren finanziellen Zielen zu unterstützen.
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