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Wie schütze ich mich vor Inflation?

von Christian Dagg
  • Stand der Wissenschaft

An vielen Orten ist die Teuerung deutlich zu spüren. Die Staatsverschuldung ist weltweit auf Rekordniveau und „die Inflation ist zurück.” Wie schütze ich mich?...

So klingt es reißerisch aus vielen Kanälen und spüren Sie auch den Reflex: Wie bringe ich mein Geld in Sicherheit?!

Fühlen Sie sich ertappt? Die Titelfrage ist zentral und muss beantwortet werden. Die Gefahr droht jedoch aus einer anderen Richtung als spontan befürchtet.

Was heißt, die Inflation ist zurück? Heißt das, morgen wird alles nichts mehr wert sein? Worüber sprechen wir? Das Statistische Bundesamt zeigt, dass die Inflation der letzten 65 Jahre zwischen 8% und minus 2% lag:

historische Inflationsrate in Deutschland

Für meinen Erwartungshorizont halte ich es für vernünftig, die wahrscheinlichen Inflationsszenarien auf diesen Bereich zu beschränken. Das legen auch die Zahlen der amerikanischen Zentralbank nahe. Seit 1914, inklusive der beiden Weltkriege, liegen die Inflationsraten in der gleichen Bandbreite, wie in Deutschland (die Ausreißer liegen um die Kriegsjahre, die können außer Acht gelassen werden).

historische Verteilung der Inflationsrate USA

„Morgen ist alles weg!” ist also kein wahrscheinliches Szenario. Wird das ganze Inflationsthema mal wieder maßlos übertrieben und wir müssen uns gar keine Sorgen machen?

Nicht ganz. Das wird am Beispiel deutlich:

Vor zwanzig Jahren lag der durchschnittliche Brotpreis in Deutschland bei vier Mark zwanzig. Heute beträgt er vier Euro zwanzig.

Wenn ich so gespart hätte, dass meine Rente vor 20 Jahren für das Brot ausreichte, dann könnte ich mir heute nur noch ein halbes Brot leisten. Die Gefahr der Inflation ist nicht, dass morgen alles nichts mehr wert ist. Die Gefahr der Inflation ist, dass mir über meine Lebenszeit zu schnell das Geld ausgeht. Und das ist mindestens genauso schlimm.

Ein wenig Schutz dagegen bringt es, darauf zu achten, dass sich der eigene Lebensstandard nicht zusätzlich überproportional verteuert. Doch abgesehen davon ist die beste Art sich gegen Inflation zu schützen, im Weltaktienmarkt investiert zu bleiben. Professor Jeremy Siegel hat für Amerika die Zahlen seit 1802 rekonstruiert und zeigt, nach Abzug der Inflation wären von einem Dollar über diesen Zeitraum fünf Cent geblieben. Von Gold für einen Dollar 4,52 Dollar und von Aktien für einen Dollar 704.997,00 Dollar.

Aktien für die Ewigkeit

Natürlich wissen wir, dass der Aktienmarkt enorm schwankt (beachten Sie die logarithmische Skala der Grafik). Und es spricht viel dafür, dass die aktuellen Börsenkurse zu einem großen Teil durch die niedrige Inflation und Zinsen der vergangenen Jahre begründet sind und zunächst einmal leiden würden, wenn diese wieder anzögen (Immobilien- und Anleihenpreise übrigens auch).

Ob das wirklich bevorsteht, kann ich nicht sagen. Es kann nur ein kurzer Teuerungsschub werden oder eine anhaltende Rückkehr höherer Inflationsraten. Die Argumente für beide Szenarien sind schlüssig.

Tatsächlich unabhängig vom Auslöser weiß ich, dass wieder Zeiten kommen werden, an denen die Börsen über lange Strecken enttäuschende Ergebnisse liefern werden. Viele Anleger sind der Ansicht, genau aus diesem Grund müsse man rechtzeitig sein Aktienportfolio wieder verkaufen.

Davor kann ich nur dringend warnen.

Auch wenn das vielen Anlegern zu langweilig sein wird und tausende wieder Schiffbruch erleiden werden. Der beste Schutz gegen Inflation bleibt: mehr sparen, im Weltaktienmarkt investiert bleiben und Geduld haben.

Ein letzter Blick auf die Grafik zum Schluss: Der einzige Weg durch die Inflation garantiert Geld zu verlieren, ist nicht zu investieren.

Christian Dagg

Der größte Feind des Anlegers ist häufig der Anleger selbst. Ein unabhängiger Berater bringt den größten Nutzen, wenn er sich zwischen den Anleger und dessen schlimmste Fehlentscheidung stellen kann. Meine Beiträge sollen wie ein Filter für vernünftige Finanzentscheidungen wirken. Ich möchte belastbare Fakten und gesunden Menschenverstand im Zusammenhang mit Finanzthemen in den Vordergrund stellen und versuchen, dies so zu erklären, dass es jeder für sich einordnen kann.

Für Anregungen und Kommentare bin ich immer offen.

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