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Warum Kryptowährungen ein gigantischer Schwindel sind

von Christian Dagg
  • Stand der Wissenschaft

Seit Jahresbeginn sind die Kurse von Kryptowährungen auf nie dagewesene Höhen gestiegen, es gab den Börsengang der ersten Krypto-Handelsplattform (Coinbase), die Ankündigungen etablierter Anbieter, Krypto-Zahlungen zu akzeptieren, häufen sich (Paypal, Ebay, Tesla) und die Nachrichtenlage hat den Tenor: Bitcoin und Co. sind „salonfähig”, sind „da, um zu bleiben”, es ist das „Geld der Zukunft”, jetzt „müssen alle das ernst nehmen”.

Ich habe zuletzt vor drei Jahren über die Einschätzung von Kryptowährungen als Investment geschrieben. An den damaligen Aussagen hat sich nichts geändert. Heute geht es mir angesichts eingangs geschilderter Wahrnehmung mehr um die wirtschaftlichen Fakten und die Überprüfung der damit einhergehenden Versprechen. Dabei verwende ich im Folgenden Bitcoin oder Kryptowährung immer stellvertretend für alle +4.000 Kryptowährungen, die mittlerweile existieren. Diese Versprechen sehe ich mir einzeln an. Das Ergebnis vorab: Abgesehen davon, dass Spekulanten damit reich werden können, haben Kryptowährungen keinen Nutzen. Die Versprechen, mit denen die Jünger uns Nicht-Erleuchtete bekehren wollen, stellen sich allesamt als Wunschdenken und nicht erfüllte Illusionen heraus.

Doch der Reihe nach. Zuerst, worüber reden wir? Ganz bewusst möchte ich die technische Diskussion der zugrundeliegenden Blockchain ausblenden. Das ist ein Thema für sich und der technische Fachjargon verbaut leicht den Blick auf die wirtschaftlichen Fakten. Worum es also geht ist, dass wir bei Bitcoin über ein erfundenes Alternativ-Geldsystem sprechen, mit dem Zahlungen ohne irgendeine Zwischeninstanz von einer Person an eine andere geleistet werden können und außer den beiden Beteiligten niemand etwas davon wissen muss. Dieses Zahlungssystem wird uns als Revolution verkauft. Ich will wissen, ob das stimmt.

Grundsätzlich lässt sich alles Mögliche als Zahlungsmittel einsetzen. Ich könnte morgen den Daggl erfinden, den ich in begrenzter Stückzahl heraus-gäbe und der gegen Euro getauscht und als Zahlungsmittel eingesetzt werden könnte. Könnte ich einen Krypto-Hype darum entfachen, ließe sich sicher damit spekulieren, doch als Zahlungsmittel würde sich mein Daggl wahrscheinlich nicht durchsetzen. Denn dafür, dass sich etwas als Alternative zu bestehenden Zahlungssystemen durchsetzt, braucht es eine Daseinsberechtigung. Das wären echte Vorteile, die es gegenüber dem Bestehenden mit-bringt.

Diese Vorteile, die Kryptowährungen versprechen, sind dezentral, sicher, anonym, praktisch und günstig zu sein. Das klingt attraktiv. Was ist an diesen Versprechen dran?

Dezentralität, das Freiheits-Versprechen

Die dezentrale Struktur, ohne zentrales Organ, wird im Krypto-Narrativ zu einem Freiheitsideal aufgeladen, frei von Banken, frei vom Staat, frei von irgendjemandem in meinen Zahlungen. Das klingt gut, doch was habe ich als Ottonormalverbraucher von dieser Freiheit? Zugegeben, meine Bank nervt mich manchmal. Aber ist die EC-Karte so ein Problem für mich, dass ich deswegen den Euro einstampfen und ein alternatives Zahlungssystem aufbauen muss? Wenn die Bank mein Geld hat, habe ich nicht mehr die volle Kontrolle darüber, warnt der Bitcoin-Jünger, und möglicherweise komme ich dann nicht mehr an mein Geld. Tatsächlich hatte ich dieses Problem noch nie. Wenn mich etwas an meiner Bank stört, dann wenn ich an meinen Zahlungslimit stoße, wenn sie mir horrende Überziehungszinsen berechnet, wenn meine Kreditkartenzahlung nur mit zusätzlicher TAN Eingabe funktioniert, - aber die Tatsache an sich, dass mein Geld bei der Bank liegt, war noch nie ein Problem für mich.

Als Ottonormalverbraucher verspüre ich, erstens, im täglichen Leben keinen konkreten Bedarf nach dieser Freiheit und stellt sich, zweitens, im Folgenden heraus, dass im Alltag schon Bargeld diese Freiheit wesentlich besser gewährleistet als irgendeine Kryptowährung. Denn als Zahlungsmittel scheitern sämtliche Versprechen, die Bitcoin uns gibt:

Das Sicherheits-Versprechen

Das Thema Sicherheit hat bei Zahlungsmitteln zwei Aspekte. Erstens, Schutz vor Diebstahl und Betrug und zweitens, die Ausfallsicherheit des Zahlungssystems selbst. Zu letzterem komme ich beim Stichwort Komfort-Illusion.

Bitcoins sind angeblich sicher, weil kein Dritter involviert ist und ich meine Identität nicht benötige. Somit kann niemand mit meinen geklauten Identitätsdaten Zahlungen tätigen und es gibt auch keine Schecks oder Kreditkarten, die gefälscht werden könnten. Allerdings heißt das auch, wenn ich betrogen werde, ist niemand da, der mir hilft. Bezahlt ist bezahlt und weg ist weg. Die geschilderte Sicherheit ist in der Tat gegeben, doch als allgemeine Definition von Sicherheit ist das so eng gefasst, dass es für den normalen Nutzer eher auf das Gegenteil hinausläuft. Die Sicherheit, die Kryptowährungen haben, ist dass diejenige Person, die eine Zahlung erhalten soll, sie auf jeden Fall bekommen wird. Das ist ein reiner Anbieterschutz. Die meisten Menschen sind in den meisten Fällen aber als Verbraucher unterwegs und für Verbraucher ist es sinnvoll Sicherheit ganzheitlich zu betrachten. Neben der Sicherheit, dass mein Geld ankommt, zählt auch die Sicherheit, dass ich die Ware bekomme und dass ich Reklamations- und Widerrufsrechte habe. Ich finde es gut, zu wissen,

  • wer mein Vertragspartner ist, der mein Geld bekommt,
  • dass meine Kreditkartenfirma mich manchmal anruft, bevor sie eine Zahlung tätigt, wenn ihr etwas verdächtig erscheint,
  • dass ich eine Lastschrift oder eine Paypal Transaktion zurücknehmen kann, wenn ich keine Ware erhalte.

Für Verbraucher bringt es wenig Nachteile, dass ein Dritter da ist, der im Notfall helfen kann und der die beiderseitige Vertragserfüllung garantiert.

Zudem schützt der Wegfall der eigenen Identität als Angriffspunkt auch in der Bitcoinwelt wenig. Die Risikohinweise (z. B. auf bitcoin.org) zeigen, dass anstelle der Anwenderidentität nur die Bitcoinidentität tritt und der einfache Anwender leicht zum Opfer von Diebstahl und Betrug werden kann. Es kann sein, dass sichere Unumkehrbarkeit nützlich ist, vor allem nützt sie aber dem, der mich betrügen will. Das ist kein Grund für mich, das Zahlungssystem zu wechseln. Das Versprechen von mehr Schutz und Sicherheit hat für die breite Masse keinen Bestand.

Das Privatsphäre-Versprechen

Teil des Freiheitsversprechens sind der Schutz von Privatsphäre durch Anonymität. Tatsächlich gibt es selbst für Profi-Nutzer von Kryptowährungen keine Garantie, dass Zahlungen nicht nachverfolgbar sind und die Beteiligten anonym bleiben können. Es herrscht auch hier der ewige Wettlauf zwischen Betrügern und der Weiterentwicklung von Trackingsoftware. Vielleicht sind Kryptowährungen am Ende nicht mal für Kriminelle langfristig nützlich.

Vor allem werden aber 99% aller Krypto-Transaktionen über zentrale Handelsplattformen (Krypto-Börsen) abgewickelt. Und das erste, was dort verlangt wird, ist sich ein Konto anzulegen, zu dem man sich mit allen persönlichen Daten authentifizieren muss. Diese Börsen sind zentrale Schaltstellen im Kryptosystem und an diesen könnte und kann jederzeit der Staat ansetzen und alle Auflagen zur Transparenz und zum Schutz vor Geldwäsche und vor Terrorfinanzierung durchsetzen. Der Privatsphäre-Vorteil ist tatsächlich nur für eine verschwindend kleine Minderheit von Nutzern, die ohne Krypto-Börsen Transaktionen tätigen gegeben. Für den großen Rest der Menschheit ist es kein Vorteil und kein Grund das Zahlungssystem zu wechseln.

Das Komfort-Versprechen

Ein weiteres Argument, das für Kryptowährungen als neues Zahlungssystem angeführt wird, ist dass Transaktionen damit einfach und günstig sein sollen. Ich habe einmal ausprobiert, direkt damit zu zahlen und fand das extrem kompliziert. Warum sollte irgendjemand sich das antun? Zumal, da der Wechsel zu Krypto neue, beängstigende Möglichkeiten, sein Geld zu verlieren mit sich bringt. Zwanzig Prozent aller Bitcoin sind nach offiziellen Schätzungen verloren, weil die Besitzer das Passwort vergessen haben. Wenn ich das Passwort meiner EC-Karte vergessen habe, rufe ich bei meiner Bank an, damit sie es zurücksetzt und ich wieder an mein Geld komme. Meine Bitcoin sind, wenn ich das Passwort vergessen habe, unwiederbringlich verloren. Das finde ich nicht sehr sicher.

Komfortabler lässt sich der Krypto-Zahlungsverkehr organisieren, wenn man Transaktionen und Kontoführung über die Handelsplattformen macht. Doch damit werden zentralisierte Kontrollstellen geschaffen. Das sind nichts anderes als die neuen Banken – deren Abschaffung ja eigentlich der Grund für den Wechsel zu diesen neuen Zahlungssystemen sein sollte. Das ist schon paradox. Und dieses Paradox finde ich an allen zentralen Stellen der Bitcoin-Logik: Bei der Umsetzung der theoretisch proklamierten Vorteile in die tägliche Praxis treten Probleme und Schwächen zu Tage, deren Beseitigung immer auch den Vorteil selbst mit beseitigt. Versucht man Kryptowährungen als Zahlungsmittel praxistauglich zu machen, verschwindet die Daseinsberechtigung als Alternative zum bestehenden Zahlungssystem. Auch das Komfort-Versprechen hat daher in meinen Augen keinen Bestand.

Das Spekulationsgewinn-Versprechen

Der Wert von Kryptowährungen entsteht allein durch Angebot und Nachfrage. Das Versprechen lautet also für jeden, rechtzeitig dabei zu sein, dann sind, wenn die Nachfrage steigt, große Gewinne möglich. Das bedeutet, wer Bitcoin hat, muss die Bitcoin-Story verkaufen, denn dadurch steigt der Preis. Kryptowährungen haben schon viele Millionäre gemacht und der Hype wird weitergehen. Wer mitmacht, ist darauf angewiesen, den Rest der Menschheit Glauben zu machen, es sein im Interesse aller, ebenfalls Kryptowährungen anzunehmen. Die Prophezeiung lebt, solange sie am Leben gehalten wird. Das macht aus Jüngern Propheten und hält den Hype am Leben.

Von allen Versprechen ist das Spekulationsgewinn-Versprechen das einzige, das bisher funktioniert hat und auch weiter noch funktionieren kann.

Die übrigen Versprechen, die eine Daseinsberechtigung als Geld der Zukunft liefern sollen, funktionieren nicht. Mehr noch, angebliche Vorteile sind meines Erachtens für die praktische Verwendung Nachteile. Feste Mengen und keine Zentralbanken, die den Wert stabilisieren führt beispielsweise dazu, dass Bitcoin im April mal wieder über 20% an Wert verloren hat. Würde der Euro in einem Monat über 20% an Wert verlieren, wir kämen uns vor, wie in der letzten Bananenrepublik. Planbares Wirtschaften wäre nahezu unmöglich. Das bringt mich zu einem Punkt, den ich für ein Kernproblem der ganzen Krypto-Alternativgeld-Idee halte.

Die Markt-Illusion

Im Zentrum der Philosophie (oder Propaganda) von Kryptowährungen als besseres Zahlungssystem sehe ich eine große Illusion. Nämlich die, dass Märkte frei existieren können. Dass sie selbstregulierend und stabil wären und von allein faire Gleichgewichtszustände anstrebten. Denn auf diese Weise soll sich der Wert des neuen Geldes selbst regulieren, unabhängig von aller Einflussnahme.

Das ist eine libertäre Wunschvorstellung, die seit Anbeginn der Zeit noch nie funktioniert hat. Märkte existieren nicht an sich. Märkte werden von Staaten und Gesellschaften gemacht. Sie existieren im Rahmen der geschaffenen Gesetze und müssen von den Regierungen gepflegt, gewartet und umsorgt werden, damit sie funktionieren. Allein gelassen, suchen Märkte immer Extremzustände und schwanken zwischen diesen.

Bitcoin proklamiert als Ziel, genau das abzuschaffen, was Zahlungsmittel funktionsfähig macht – nämlich sich an soziale und politische Regeln anpassen zu müssen. Stattdessen wird die Steuerung einem Algorithmus übergeben, der sich nicht an sich ändernde Umstände anpasst und der außerhalb der Kontrolle der Gesellschaft liegt, die ihn akzeptieren und nutzen soll.

Ich würde also wie folgt zusammenfassen. Kryptowährungen als Zahlungsmittel versagen in allen Nutzenversprechen, die ihre Überlegenheit zu den bestehenden Zahlungssystemen erklären sollen. Sie bringen weder Schutz noch Sicherheit noch Freiheit von Regierungskontrolle. Transaktionen sind nicht bequem und nicht umsonst und als Zahlungsmittel sind sie wegen der großen Wertschwankungen nutzlos. Eine Daseinsberechtigung als Zahlungsmittel der Zukunft kann ich nicht finden.

Sind Kryptowährungen also einfach ein Spaß, der zwar nicht viel nutzt, aber auch nicht viel Schaden anrichtet und mit dem man mit etwas Glück als Spekulant herrliche Gewinne einfahren kann?

Gerne verdrängte Aspekte

Im Grunde könnte man das sagen, doch neben den Versprechen gibt es einige negative Aspekte, die ich für ein Gesamtbild wichtig finde:

Wer Kryptowährungen nutzt, macht Verbrecher reich. Wenn ich Kryptowährungen nutze, unterstütze ich unweigerlich Verbrecher. Vom kleinen Halunken bis zur großen organisierten Kriminalität. Denn der einzige Grund für den Preis der Kryptowährungen ist die Nachfrage. Jeder neue Bitcoinkauf ist ein Beitrag zum Preisanstieg der Kryptowährung. Den Nutzen haben vor allem diejenigen, die diese Währungen schon besitzen. Das sind seit der Erfindung 2008 viele Kriminelle, die für ihre Geschäfte früh den Vorteil dieser Zahlungsmittel erkannt haben. Kriminell erlangte Beute wird heute sicher vor dem Zugriff der Polizei in Kryptowährungen versteckt. Diese Leute werden zusätzlich zu ihrem illegal erworbenen Vermögen durch den Krypo-Kursrausch reich gemacht. Was sind dann ein paar Jahre Haft, wenn die Krypto-Jünger währenddessen dafür sorgen, dass die Krypto-Beute zum Millionenvermögen wird[1].

Wer Kryptowährungen propagiert, unterstützt eine Welt ohne Verbraucherschutz. Ein libertäres Paradies, einen neuen Wilden Westen, in dem technologisch versierte Experten, - die Elon Musks dieser Welt, - es leicht haben, Normalos zu übervorteilen. Schon heute ist die Kryptowelt eine digitale Kopie unseres Finanzkapitalismus in seiner dunkelsten Form. Alle erdenklichen Finanzprodukte finden sich hier in ihrer Kryptoversion wieder, aber es fehlt die Marktaufsicht. Kein Verbot von Insiderhandel und geheimen Absprachen schränkt die Möglichkeiten ein, mit virtuellen Arbitragegeschäften auf Kosten der Umwelt seinen Profit zu machen. Denn das ist ein letzter, wichtiger Aspekt.

Wer Kryptowährungen nutzt, lastet der Allgemeinheit zusätzliche, gigantische Klimabürden auf, ohne Gegenwert. Mit dem Nutzen von Kryptowährungen unterstütze ich Energieverschwendung, ohne dass ein vertretbarer Gegenwert geschaffen wird. Der Energieverbrauch der Kryptowelt entspricht heute schon dem Verbrauch eines mittelgroßen Landes. Selbst wenn diese Energie in Zukunft einmal vollständig aus erneuerbaren Quellen kommen sollte, so wird momentan der Allgemeinheit eine zusätzliche, gigantische negative Auswirkung aufgebürdet.

[1] Die Zeit Ausgabe 18 / 2021: Beste Grüße aus Sizilien

Fazit

Wenn ich die Kryptowährungen für einen gigantischen Schwindel halte, meine ich damit nicht, dass ich damit rechne, dass sie bald wieder verschwinden. Als Spekulationsobjekt werden sie weiter Geld, Ideen und Kreativität für ihre Weiterverbreitung anziehen. Sie sind aber genau nur das: ein Spekulationsobjekt mit viel „heißer Luft” drumherum. Das meine ich mit dem Titel.

Spekulieren halte ich für ein legitimes Anliegen, man sollte dabei nur immer wissen, was man tut. Insbesondere halte ich es im Kontext von Kryptowährungen für eine gefährlichen Selbsttäuschung, davon auszugehen, dass „frei von Regulierung” automatisch „gut” ist. Ich lebe lieber mit einem funktionierenden Verbraucherschutz.

Ich sehe bei jedem, der sich stärker für Kryptowährungen engagiert ein massives Interessenkonflikt-Thema. Denn diese besitzen keinen intrinsischen Wert. Wer in Bitcoin stärker investiert ist, wird dadurch automatisch vom Jünger zum Propheten, weil sich der eigene Profit nur dadurch steigern lässt, dass immer neue Jünger gewonnen werden. Auch in der Vergangenheit wurden, sobald es um Geld geht, schon oft schnell die eigenen Werte über Bord geworfen.

Als Zahlungssystem sind dezentrale Kryptowährungen meines Erachtens nicht zu heilen, weil die Schwächen Teil des Konzepts sind[2]. Und je besser sie als Spekulation funktionieren, desto weniger taugen sie als Währung. Der Bedarf nach einem sicheren, vertraulichen und kostengünstigen Zahlungssystem als Nachfolger des Bargelds ist vorhanden. Ich denke aber, dieser lässt sich am besten mit starken demokratischen Institutionen unter staatlicher Kontrolle umsetzen.

Die Blockchain Technologie wird, von diesen Überlegungen unabhängig, viele Anwendungsfälle finden, in denen sie sinnvoll eingesetzt werden kann und den technologischen Fortschritt unterstützt.

Zuletzt, aus Investorenperspektive bin ich sogar dankbar, dass es Bitcoin gibt. Denn wenn ich mir vorstelle, all die Gelder, die in den letzten Monaten die Kurse der Kryptowährungen getrieben haben, hätten dieses Ventil nicht gehabt, was hätten Sie dann getan? Die Aktienkurse sind schon hoch genug bewertet und ich bin froh, dass hier nicht noch mehr „heißes Geld” unterwegs ist. In einem vernünftigen Investmentportfolio haben Bitcoin in der heutigen Form jedenfalls jetzt und in alle Zukunft keinen Platz.

 

[2] Als Ausnahme werden Venezuela und manche Länder ohne funktionierendes Bankwesen der dritten Welt genannt. Doch dies ist kein Beweis für die Eignung von Kryptowährungen als überlegenes Zahlungssystem, sondern eine Nischenanwendung, die nur funktioniert, weil hier das Bestehende noch schlechter ist.

Christian Dagg

Der größte Feind des Anlegers ist häufig der Anleger selbst. Ein unabhängiger Berater bringt den größten Nutzen, wenn er sich zwischen den Anleger und dessen schlimmste Fehlentscheidung stellen kann. Meine Beiträge sollen wie ein Filter für vernünftige Finanzentscheidungen wirken. Ich möchte belastbare Fakten und gesunden Menschenverstand im Zusammenhang mit Finanzthemen in den Vordergrund stellen und versuchen, dies so zu erklären, dass es jeder für sich einordnen kann.

Für Anregungen und Kommentare bin ich immer offen.

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