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der DAGG.INVEST Vermögensverwaltung

Warum Dimensional

von Christian Dagg
  • Stand der Wissenschaft

Gerade in Krisenzeiten ist wichtig, weshalb wir uns für Dimensional Fund Advisors als unseren Hauptanbieter von hochdiversifizierten Investmentfonds entschieden haben. Dazu gehört einerseits die Überzeugung, dass das sogenannte Faktorinvestieren1 klug ist und die Erfolgsbilanz von Dimensional hierbei besser ist als die der sonstigen ETFs und Indexfonds. (Die Zahlen dazu behandle ich nächsten Monat ausführlich.)

Mindestens ebenso wichtig ist aber die Gewissheit, einen Fondsanbieter zu haben, der von den gleichen Zielen angetrieben wird und langfristig die Gelder unserer Kunden stets so vernünftig wie möglich anlegen wird. Um mir hier sicher zu sein und hinter die Kulissen zu schauen, war ich mehrfach am Hauptsitz von Dimensional. Ich habe die Unternehmensführung und das Management persönlich kennengelernt und mir das tägliche Analyse- und Handelsgeschehen in den einzelnen Abteilungen im Detail angesehen. Vor allem habe ich aber von dem Kontakt zu vielen amerikanischen Vermögensverwaltern profitiert, die schon seit Jahrzehnten mit Dimensional arbeiten. In Amerika ist Dimensional seit 1985 tätig. Wir in Deutschland können erst seit 2011 Erfahrung sammeln. Einer dieser amerikanischen Kollegen ist Eric Nelson, der aus gut zwanzig Jahren Erfahrung über Dimensional schreibt. Seinen Beitrag, der mein Empfinden auf den Punkt bringt, gebe ich folgend gerne wieder (von mir übersetzt):

von Eric Nelson, Servo Wealth Management:
Als ich vor 20 Jahren anfing Dimensional Funds (DFA) einzusetzen, hatten die bereits eine 20-jährige Erfolgsbilanz und einen herausragenden Platz in der Investmentbranche erreicht. Ich war damals relativ neu am Start und konnte so sofort einen über Jahrzehnte hinweg erprobtes Anlagekonzept anbieten, in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen, das Erfahrung und Glaubwürdigkeit bei der Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse mitbrachte. Was mich beeindruckte war nicht nur, dass DFA seine Benchmarks konsistent übertraf – was an sich schon herausragend ist und mehr Beachtung verdiente –, sondern dass DFA die Renditeprämien liefert, die sie versprechen, und zwar beständig, Jahr für Jahr. Sie bleiben der Strategie treu, auch wenn die Dinge mal "nicht funktionieren". Sie schließen oder fusionieren keine Fonds mit schlechter Performance, weil eine Prämie nicht mehr gefragt ist. Was ich damit sagen will, ist, dass Sie Dimensional vertrauen können. Mein eigenes Geld liegt komplett bei ihnen. Das ist mehr als nur Geschäftsstrategie. Ich bitte meine Kunden, mir zu vertrauen, und ich vertraue Dimensional.

Als Vermögensverwalter darf man nicht vergessen, dass wir es mit den lebenslangen Ersparnissen von Menschen zu tun haben. Sämtliches Geld, für das sie je gearbeitet oder das sie je geerbt haben und das sie vielleicht je besitzen werden. Das darf nicht in den Sand gesetzt werden. Unser Job ist nicht, „einfach ein paar Investmentfonds und ETFs zu verwalten“. Wir sind verantwortlich für eine der wichtigsten Sachen im Leben der Menschen. Da ist es nur folgerichtig, mit einem Unternehmen zu arbeiten, das seit 40 Jahren zuverlässig wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse - die einzig sinnvolle Art, über Investments nachzudenken - in funktionierende Anlageprodukte umsetzt und Investoren in die Lage versetzt, diese Erkenntnisse praktisch zu nutzen.

Trotzdem entwickelt Dimensional sich weiter. Die Fonds werden so aktualisiert, wie sich das Verständnis der Märkte und der allgemeine Wissensstand weiterentwickelt. Beispielsweise sieht der DFA Small-Cap-Value-Fonds heute nicht mehr genauso aus wie der Fonds, den ich 2001 zu kaufen begann. Und sie haben die Core und World Equity Funds erfunden, die an sich ein neuer Ansatz für die Vermögensallokation sind. Das ist für mich wichtig. Ich möchte sicherstellen, dass die von mir verwalteten Portfolios nicht ständig umgeschichtet werden, aber trotzdem auf dem neuesten Stand der Technik bleiben, um höhere Anlagerenditen zu erzielen und Risiken umsichtiger zu verwalten.

Dabei springt Dimensional nicht einfach auf jede neue Idee an. Wir brauchen keinen Neuigkeiten-König, der ständig einen Haufen Dinge an die Wand wirft, in der Hoffnung, dass etwas davon hängen bleibt. Ich möchte nicht das Versuchskaninchen meines Fondsanbieters sein. Was ich brauche, ist die Gewissheit, dass sie sich sicher sind, dass das, was sie tun – von der Faktorstrategie bis hin zur Wahl der Fondsstruktur – so funktionieren wird, wie wir es wollen. Und genau dafür steht Dimensional. Bei ihnen weiß ich, dass sie nur etwas anbieten, wenn sie es vorher sorgfältig recherchiert und gründlich auf Herz und Nieren geprüft haben. Wenn sie mir dann einen Fonds zur Verfügung stellen, weiß ich, dass ich ihn auch für meine Kunden in Betracht ziehen kann.

Was ist also mit Vanguard, Avantis, RAFI und den unzähligen Quant ETF-Managern? Für mich sind sie einfach nicht in der gleichen Liga wie Dimensional. Für mich ist Dimensional der Branchenführer und echte Experte für Multi-Asset-Klassen- oder Multi-Faktor-Investitionen. Und warum etwas reparieren, wenn es nicht kaputt ist?

Es ist doch ein offenes Geheimnis, dass viele Berater nur deswegen viele verschiedene Fonds und Fondsmanager einsetzen, um "objektiv" zu wirken. Kunden sollten sich weigern, diesen Firlefanz mit schlechteren Renditen zu bezahlen. Sie verdienen die beste Beratung, die wir bieten können. Ich habe mir diese ganzen Alternativen zu Dimensional sehr genau angesehen, wahrscheinlich genauer als viele, und ich kann keinen Vorteil erkennen. Stattdessen sehe ich ernsthafte Nachteile. Viele Fondsstrategien basieren, meiner Meinung nach, auf einer minderwertigen Forschung oder darauf, dass sie einfach etwas anders machen, um des Andersseins willen und das mit unrealistischen Backtests schönrechnen.

Zu Vanguard muss man fairerweise sagen, das ist ein großartiges Unternehmen – aber ein einfacher Indexmanager. Wer einen kostengünstigen S&P 500-Aktienfonds oder den Barclays Aggregate-Rentenfonds sucht, ist dort bestens bedient. Man kauft das Erbe von John Bogle. Die Vanguard-DNA sind niedrige Kosten. Aber die wichtigsten Multi-Faktor-Renditen können sie nicht erzielen, das ist nicht ihr Ansatz. Nur niedrige Kosten allein - insbesondere Kostenquoten – sind eben nur ein Teil des Rendite-Puzzles, deutlich kleiner als Vanguard und viele ETF Anbieter glauben machen wollen.

Die einfachen ETFs und Vanguardfonds sind offensichtlich zweite Wahl, und ich kann nicht einmal sicher sein, dass es diese Fonds in fünf Jahren noch geben wird. So ein Risiko ist nicht das, was ich im Interesse meiner Kunden für richtig halte.

Wenn wir von Avantis reden, dann fand ich die beteiligten Personen großartig, solange sie noch bei Dimensional waren, und ich wünsche ihnen viel Erfolg. Aber sie können weder Dimensionals gewachsenes Fundament aus Forschung und Fachwissen noch deren 40-jährige Praxiserfahrung noch deren Verbindungen zu führenden Forschern wie Fama, French oder Novy-Marx replizieren. Für mich gibt es keinen Grund, sie gegenüber Dimensional zu bevorzugen. In meinen Augen machen sie nichts besser, nur manches schlechter, wie zum Beispiel die Diversifizierung, die Gewichtungsschemata und sie gehören zu einem aktiven Manager alter Schule (American Century).

Anfangs fiel die Entscheidung für Dimensional leicht, weil es nur die Alternative gab, stattdessen mit Vanguard-Indexfonds etwas ähnliches nachzubauen, was nicht funktioniert. Mittlerweile sind immer mehr Firmen in den Bereich der Multi-Faktor-Fonds eingestiegen und trotzdem muss ich sagen, dass mein Vertrauen und meine Überzeugung in Dimensional nicht geschrumpft sind. Im Gegenteil, sie sind stärker geworden.

Bei Dimensional sieht alles so einfach aus und in den ersten Jahren waren sie auch tatsächlich alternativlos. Aber gerade jetzt, wo ich all diese anderen Unternehmen und deren Weiterentwicklung des Multifaktor-/Dimensional-Modells sehe, erkenne ich, auf wie viel verschiedene Arten und Weisen Dimensional hätte vom Weg abkommen können, wenn sie falsche Ziele verfolgt oder ihre Prinzipien aufgegeben hätten.

Doch genau das haben sie nicht getan. Meiner Meinung nach ist das sogar noch beeindruckender: all die Scheidepunkte, an denen sie nach ihrem frühen Erfolg hätten scheitern können. Aber sie haben sich immer richtig entschieden und weiter verbessert. In gewisser Weise sind sie heute für mich eine Turbo-Version der Firma, die ich vor zwei Jahrzehnten schon für mein Geld und das Geld meiner Kunden einsetzte.

Und ich glaube nicht, dass sich daran etwas ändern wird. Früher habe ich mir Sorgen gemacht, was passiert, wenn David Booth (einer der Gründer und derzeitiger Vorstandsvorsitzender) und Wissenschaftler wie Eugene Fama und Ken French in den Ruhestand gehen. Aber der derzeitige Co-CEO, Gerard O'Reilly, ist in der Forschungswelt wahrlich kein unbeschriebenes Blatt - hören Sie sich einfach die Podcasts mit diesem Mann an... wow. Und mit Marlena Lee, PhD, Global Head of Investment Solutions, und Savina Rizova, Global Head of Research, betreten beeindruckende Führungskräfte der nächsten Generation bei Dimensional die Bühne. Rizova wurde kürzlich von Barron's zu einer der 100 einflussreichsten Frauen im US-Finanzwesen ernannt.

Auch auf der Forschungsseite geht es weiter. Robert Novy-Marx, ist ein großartiger Nachwuchswissenschaftler. Ich bin ein Fan von ihm und traue ihm zu, das Feuer von Fama/French am Leben zu erhalten. Denn es ist nicht leicht, einen Faktor zu entwickeln, der in das Fama/French-Modell einfließt, so wie es Robert getan hat.

Tatsächlich denke ich, dass Dimensional seine beste Zeit noch vor sich hat und ich möchte zusammen mit meinen Kunden dabei sein und daran teilhaben.

 

1 Faktorinvestieren bedeutet, in rentable Teilbereiche des Marktes stärker zu investieren, als es dem Marktdurchschnitt entspräche. Diese Teilbereiche sind beispielsweise kleine Unternehmen oder Substanzwerte (auch Value-Unternehmen genannt). Gerade Substanzwerte haben sich in diesem Jahr als sehr guter Krisenschutz bewährt.

Christian Dagg

Der größte Feind des Anlegers ist häufig der Anleger selbst. Ein unabhängiger Berater bringt den größten Nutzen, wenn er sich zwischen den Anleger und dessen schlimmste Fehlentscheidung stellen kann. Meine Beiträge sollen wie ein Filter für vernünftige Finanzentscheidungen wirken. Ich möchte belastbare Fakten und gesunden Menschenverstand im Zusammenhang mit Finanzthemen in den Vordergrund stellen und versuchen, dies so zu erklären, dass es jeder für sich einordnen kann.

Für Anregungen und Kommentare bin ich immer offen.

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