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der DAGG.INVEST Vermögensverwaltung

Renditen sind der Lohn wofür?

von Christian Dagg
  • Stand der Wissenschaft

Bei schönem Börsenwetter besteht wenig Lust auf solche Details, weil alle die Risiken nicht sichtbar sind. Aktuell, wo sich die verschiedenen Risiken zeigen, lohnt es sich aber, das genauer zu beleuchten und in Erinnerung zu rufen.

Für Finanzmärkte existieren vier grundsätzliche Risikoarten

  1. Die Geldentwertung (Inflation) und die damit verbundene Frage des Realzinses.
  2. Das Zinsrisiko oder besser Zinsänderungsrisiko, wie attraktiv die Verzinsung eines Wertpapiers im Vergleich zum Marktzins ist.
  3. Das Kreditrisiko, ob zu befürchten ist, dass der Emittent des Wertpapiers zahlungsunfähig wird.
  4. Das Preisrisiko, wie sich die Erwartung der zukünftigen Erträge eines Wertpapiers ändert und dadurch der heutige Preis sich ändert.

Die wichtigsten Anlageklassen unterscheiden sich dadurch, welche Riskoarten sie enthalten

In dem nachfolgenden Schaubild ist dies illustriert.

Risikoprämien

Die erste Anlageklasse ist Liquidität. Der Anleger hat Ersparnisse, doch diese sind nicht investiert, sondern bar auf dem Konto oder in täglich verfügbaren Geldmarktpapieren gehalten. Auch dieser Anleger hat schon ein Risiko, nämlich die Inflation und die Höhe des Geldmarktzinses. Die nächste Anlageklasse sind Staatsanleihen etablierter Industriestaaten. Ein Zahlungsunfähigkeitsrisiko besteht hier nicht, doch mit Laufzeit der Anleihe kommt das Zinsänderungsrisiko hinzu. Ein Zahlungsunfähigkeitsrisiko nimmt der Anleger zusätzlich in Kauf, wenn er in Unternehmensanleihen oder in Schwellenländeranleihen investiert. Darüber hinaus ein Preisrisiko besteht beim Investment in Immobilien und in noch größerem Maße, beim Investment in Aktien.

Für den Anleger winken je Risikoart und Anlageklasse Risikoprämien

In der obigen Darstellung ist zusätzlich illustriert, dass jede Risikoart mit einer Risikoprämie einher geht. Das ist ein Mehrertrag verglichen mit der risikofreien Anlage, mit dem der Anleger zuverlässig am Ende aller Auf und Nieder rechnen darf, der in die jeweiligen Anlageklassen investiert. Die Darstellung gibt das historische Bild wieder. Die Zusammenhänge sind so auch für die Zukunft gültig, die größte Unsicherheit besteht derzeit am unteren Ende der Darstellung. Es geht um die Frage, ob der risikolose Zins auch in Zukunft wieder positiv auf Höhe der Inflation ankommen wird oder ob wir vor einer Zukunft stehen, in der Geld nie mehr ein knappes Gut ist und die Risikoprämie für das Bereitstellen von Liquidität dauerhaft verschwinden wird. Wie stets: es weiß niemand, unsere Erwartung ist lieber vorsichtig:

erwartete Risikoprämie

Nur systematische Risiken werden systematisch belohnt

Die obigen Aussagen betreffen nur systematische Risiken. Alle Risiken, die ein Anleger vermeiden kann, indem er sein Investment geeignet streut, nennt man unsystematisch. Sie sind reines Glückspiel. Das typische Beispiel hierfür ist, in die Aktien nur weniger Unternehmen zu investieren. Das kann gut gehen, man kann genauso gut jedoch auch dauerhaft Verluste erleiden. Es gibt keine systematische Renditeerwartung, mit der man planen könnte, denn das Risiko der Konzentration des Investments auf wenige Unternehmen ist nicht marktgegeben. Es kann durch breite Streuung auf viele Unternehmen komplett eliminiert werden.

Das Verständnis der Risiken, die ein Anleger eingeht, hilft also die Rolle verschiedener Anlageklassen zu erkennen. Und wir können nachvollziehen, woher beim Investieren die Rendite kommt. Zusätzlich geben die historischen Daten die Grundlage für realistische Erwartungen bei der Planung.

Christian Dagg

Der größte Feind des Anlegers ist häufig der Anleger selbst. Ein unabhängiger Berater bringt den größten Nutzen, wenn er sich zwischen den Anleger und dessen schlimmste Fehlentscheidung stellen kann. Meine Beiträge sollen wie ein Filter für vernünftige Finanzentscheidungen wirken. Ich möchte belastbare Fakten und gesunden Menschenverstand im Zusammenhang mit Finanzthemen in den Vordergrund stellen und versuchen, dies so zu erklären, dass es jeder für sich einordnen kann.

Für Anregungen und Kommentare bin ich immer offen.

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