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der DAGG.INVEST Vermögensverwaltung

Die Rente aus dem Depot

von Christian Dagg
  • Leben im Ruhestand

An den Kapitalmärkten duftete der Juli schon nach Morgenluft. Aber leider macht der August das gerade wieder zunichte. Es ist wie immer, diese emotionale Achterbahn, an die man sich nie wirklich gewöhnt, aber die man aushalten muss, weil das die Normalität der Börsen ist. Dass vor diesem Hintergrund ein Investmentportfolio nicht nur zum Vermögensaufbau die optimale Lösung sein kann, sondern vor allem als Quelle für eine lebenslange Rente, ist wenig geläufig. Deswegen möchte ich heute schildern, wie das funktioniert.

Ein paar Grundprinzipien muss das Investmentdepot erfüllen, damit keine bösen Überraschungen zu erwarten sind (neben dem normalen Auf und Ab der Märkte). Da ist erstens die globale Diversifikation. Das bedeutet, dass die Investitionen kontinuierlich, marktgerecht über alle Regionen und Sektoren verteilt sind. Dies minimiert das Risiko eines lokalen oder sektoralen Abschwungs und nutzt gleichzeitig Wachstumspotenziale weltweit. Kurz gesagt: Wir setzen nicht alles auf eine Karte, sondern profitieren von den Chancen in vielen unterschiedlichen Märkten. Und zweitens muss die Aktienquote des Investments das Sequenzrisiko berücksichtigen. Dies bezeichnet das Risiko, dass ein starker Wertverlust des Portfolios zu Beginn der Entnahmeperiode die zukünftige Kaufkraft erheblich beeinträchtigen kann. Unsere Empfehlung ist daher, mit einer moderaten Aktienquote zu beginnen. Diese vorsichtige Herangehensweise schützt Sie vor großen Verlusten zu Beginn Ihrer Entnahme. Im Verlauf können wir diese Quote dann opportunistisch erhöhen, je nach Marktlage und Ihrer Risikobereitschaft.

Das Herzstück ist jedoch die richtige Entnahmestrategie. Es geht darum, im Ruhestand so viel wie möglich von dem Investmentdepot zu profitieren, ohne das Risiko einzugehen, das Vermögen zu schnell zu verbrauchen. Und gleichzeitig sind die Entnahmen inflationsbereinigt zu gestalten, sodass die Kaufkraft stabil bleibt. Also Ziele, die teilweise in Konflikt miteinander stehen. Für ein optimales Ergebnis gibt es keine statische Lösung, sondern nur erprobte Strategien, die durch regelmäßiges Nachsteuern und Kurshalten erfolgreich sind.

Wir empfehlen eine „navigierte“ 4%-Strategie. Das bedeutet, dass Sie im ersten Jahr 4% Ihres gesamten Vermögens entnehmen. Um die Kaufkraft beizubehalten, sollten diese Entnahmen in den darauffolgenden Jahren erhöht werden. Aber nicht stur nach Statistischem Bundesamt, sondern im Einklang zu den unvermeidlichen Höhen und Tiefen der Finanzmärkte. Wir erreichen dies, indem wir vorschlagen, die Entnahmerate in guten Börsenjahren um 5% zu steigern und in schlechten Börsenjahren um 2% zu reduzieren. Dies ermöglicht es Ihnen, von starken Marktjahren zu profitieren, während Sie in schwierigen Zeiten Ihr Vermögen schützen.

Ein einfaches Beispiel: Nehmen wir an, Ihr Vermögen beträgt 1 Million Euro. Im ersten Jahr entnehmen Sie 40.000 Euro (4%) – bzw. monatlich 3.333 Euro. Wenn nun im nächsten Jahr der Markt boomt, erhöhen Sie Ihre Entnahme um 5%, was 42.000 Euro entspricht – bzw. monatlich 3.500 Euro. Wenn der Markt jedoch schwächelt, reduzieren Sie die Entnahme um 2%, was 39.200 Euro entspricht – bzw. monatlich 3.267 Euro. Diese flexible Herangehensweise stellt sicher, dass Sie sowohl von guten Marktjahren profitieren als auch Ihr Vermögen in unsicheren Zeiten schützen. Und da die Märkte im langfristigen Mittel steigen, steigt auch die Entnahme bei dieser Vorgehensweise entsprechend mit.

Wichtig ist es, wie gesagt, regelmäßig die Investmentstrategie und Entnahmeraten zu überprüfen. Die Finanzmärkte und die persönlichen Umstände können sich ändern, und es ist essenziell, dass diese Veränderungen bei der Entnahmestrategie geplant berücksichtigt werden. Diese Notwendigkeit zur Steuerung und Kurskorrektur ist eine Stärke und keine Schwäche der Rente aus dem Investmentdepot. Denn verglichen mit den Alternativen Lebensversicherung oder Mieteinnahmen kann man so aus dem eingesetzten Vermögen lebenslang mehr Rente gewinnen, bei weniger Wartungsaufwand und größerer Flexibilität.

Zum Schluss will ich nicht verschweigen, dass mangelnde Steuer- und Kosteneffizienz das Ergebnis deutlich verschlechtern und deswegen nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Es gilt, je größer das Vermögen, desto effizienter ist die Umsetzung möglich. Grundsätzlich sollte mit einem mindestens sechsstelligen Vermögen geplant werden, damit ein lebenslanger Entnahmeplan günstig umgesetzt werden kann und erfolgreich funktioniert. Dann gilt, was unserer Überzeugung über das Investieren entspricht:

Beim Investieren geht es in erster Linie nicht darum, reich zu werden. Es geht darum, nicht arm zu sterben. Wir helfen gerne, dass das funktioniert.

Christian Dagg

Der größte Feind des Anlegers ist häufig der Anleger selbst. Ein unabhängiger Berater bringt den größten Nutzen, wenn er sich zwischen den Anleger und dessen schlimmste Fehlentscheidung stellen kann. Meine Beiträge sollen wie ein Filter für vernünftige Finanzentscheidungen wirken. Ich möchte belastbare Fakten und gesunden Menschenverstand im Zusammenhang mit Finanzthemen in den Vordergrund stellen und versuchen, dies so zu erklären, dass es jeder für sich einordnen kann.

Für Anregungen und Kommentare bin ich immer offen.

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