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Der Ankereffekt

von Christian Dagg
  • Finanzpsychologie

Wer die psychologischen Effekte beim Anlegen und Investieren verstehen möchte, kommt um den Ankereffekt nicht herum. Wie bei anderen Denkfehlern des Menschen führt auch diese kognitive Falle unter Umständen dazu, eine Entscheidung nicht mehr nach rationalen, logischen Maßstäben zu bewerten.

Ankereffekt: Was ist das überhaupt?

Beim sogenannten Anker handelt es sich um eine bestimmte Information, die entweder vom Betreffenden selbst stammt oder ihr von einer anderen Person zugespielt wird. Es ist also zunächst nichts anderes, als die erste Information (oder Meinung) zu einem Thema, die wir erhalten haben. Ob erzählt, gelesen oder gehört, spielt dabei keine Rolle.

Im Investment-Bereich beschreibt das Anchoring & Adjustment eine ganz ähnliche Tendenz, wenn Investoren neuere, gegenläufige Informationen für sich relativieren. Die Betroffenen deuten diese neueren Informationen dann lieber zugunsten der ursprünglichen Entscheidung - ihrem Anker - um daran festzuhalten. Noch verrückter erscheint der Effekt, wenn dieser Anker nichts mit der wirklichen Entscheidung zu tun hat.

Der Anker in Action – Bewertungsniveau

Beim Bewertungsniveau von Aktien erscheint es unter Berücksichtigung des Ankers sinnvoll, sich nicht von fremden Einschätzungen oder Analysten abbringen zu lassen. Wenn die meisten Anleger durch neue Informationen in Panik verfallen und unter zum Teil großen Verluste verkaufen, können Sie neue Pakete zu günstigen Preisen erwerben. Wenn der Markt hingegen überhitzt erscheint und immer mehr Artikel zu neuen Rekordaussichten veröffentlicht werden, bleiben Sie hingegen ruhig und halten sich etwas zurück.

Vorsicht beim Nachahmen

Nicht jedes Modell sollte unüberlegt als Tatsache hingenommen werden. Inhalte können modelliert werden, bis sie die entsprechenden Werte aufzeigen - unter Einfluss des Ankereffekts. Untersuchungen belegten unlängst, dass selbst Experten dem Ankereffekt unterliegen, egal wie kompetent sie in einem bestimmten Bereich sind. Wiegen Sie Informationen also immer selbst ab, bevor Sie einer großen Masse nachahmen.

Der Investmentprozess

Natürlich sollten Sie neuartige Informationen nicht ignorieren, im Gegenteil. Es geht eben nur darum, die Relevanz adäquat zu überprüfen. Geschäftsberichte und die Prüfung des Managements geben in der Regel mehr nützliche Informationen als eine plötzliche Nachricht in der Zeitung her.

Struktur hilft, den Ankereffekt zu umgehen

Der Ankereffekt hat wohl jeden Anleger und Menschen bereits einmal getroffen. Dies stellt grundsätzlich noch kein Problem dar: Das Wissen um seinen Mechanismus hilft aber, ihn bei wichtigen finanziellen Entscheidungen zu umgehen. Am besten eignet sich tatsächlich ein strukturierter, konsequenter Investmentprozess, der Informationen im Hinblick auf ihre tatsächliche Relevanz prüft.

Christian Dagg

Der größte Feind des Anlegers ist häufig der Anleger selbst. Ein unabhängiger Berater bringt den größten Nutzen, wenn er sich zwischen den Anleger und dessen schlimmste Fehlentscheidung stellen kann. Meine Beiträge sollen wie ein Filter für vernünftige Finanzentscheidungen wirken. Ich möchte belastbare Fakten und gesunden Menschenverstand im Zusammenhang mit Finanzthemen in den Vordergrund stellen und versuchen, dies so zu erklären, dass es jeder für sich einordnen kann.

Für Anregungen und Kommentare bin ich immer offen.

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